Vanessa Völkl von Völkl Webdesign
Vanessa Völkl

SGE vs. SEO: Wie wird sich die Sichtbarkeit im Web verändern?

SEO war lange Zeit das A und O oder in diesem Fall das E und O..., wenn es darum ging, im Internet sichtbar zu werden. Wer bei Google ganz oben stand, konnte sich fast sicher sein, dass viele Menschen auf die Website klickten, und damit kam auch Traffic, Sichtbarkeit und im besten Fall Umsatz. Über viele Jahre hinweg war SEO der große Hebel, um überhaupt gefunden zu werden.

Doch jetzt, mit der Search Generative Experience (SGE), verändert sich das Suchverhalten der User radikal. Google und andere Browser testen seit einiger Zeit KI-gestützte Antwortboxen, die direkt auf der Suchseite komplette Antworten ausspucken. Man gibt eine Frage ein und bekommt sofort eine generierte, oft ziemlich umfassende Antwort. Ich für meinen Teil bin oft sehr zufrieden mit dieser generierten Antwort und verlasse Google ohne eine einzige Website angeklickt zu haben. Kurze Sidenote: Ich würde sagen, die Mehrheit meiner Freunde nutzen auch immer häufiger ChatGPT statt Google, um sich Fragen beantworten zu lassen. Diese private Beobachtung wird auch durch die Aussage bestätigt, dass stand Anfang 2025 ChatGPT unter den Top-5 der meist besuchten Websites ist (Quelle).

Für mich und andere Website-Betreiber ist das ein Umbruch. Ich frage mich: Was bedeutet es für meine Kunden und mein Business, wenn Google Antworten nicht mehr klassisch verlinkt, sondern KI-generiert dargestellt werden?g

Above the fold: Wer bestimmt eigentlich, was sichtbar ist?

Damit sind wir bei einer anderen spannenden Frage: Wer entscheidet eigentlich, was „above the fold“ gezeigt wird?

„Above the fold“ bedeutet: Alles, was ein Nutzer sieht, ohne scrollen zu müssen. Auf einer Website wird dieser Bereich auch Hero-Section genannt. In der Google-Suche sind es die ersten Ergebnisse, die direkt nach Eingabe sichtbar sind.

Wer es früher auf Platz eins oder zwei bei Google schafft, ist above the fold. Heute, mit SGE, wird es komplizierter. Denn Google entscheidet, welche Quellen in die Antwort einfließen und welche nicht. Wenn Google dann auch noch Anzeigen in diese Boxen integriert, wird der Platz „above the fold“ noch enger. Aber wie kommt man in die KI-Antworten?

SGE verändert das Spiel: weniger Klicks, mehr Antworten direkt auf Google

Schon heute enden laut Studien über die Hälfte aller Suchanfragen ohne Klick auf eine Website. Man spricht von sogenannten „Zero-Click-Suchen“. Eine Studie von 2024 ergab beispielsweise, dass 58,8 % der Suchanfragen in den USA und 59,7 % in der EU zu keinem Klick auf externe Ergebnisse führen (Quelle). Warum sollte man noch auf meine Seite klicken, wenn Google die Antwort mundgerecht liefert?

Früher war SEO ein bisschen wie ein Rennen: Wer mit den richtigen Keywords, genügend Backlinks und einem sauberen technischen Setup auf Platz eins kam, hatte gewonnen. Dazu noch ein bisschen Geld in Google Ads investieren, um sicher ganz oben zu landen. Heute reicht das nicht mehr. Denn die Frage ist nicht mehr nur: „Bin ich auf Platz eins?“ Sondern: „Wird meine Seite überhaupt noch angezeigt, oder verschluckt SGE meinen Content?“

Was Google stattdessen will, sind Inhalte, die tiefer gehen, die Expertise zeigen, Vertrauen aufbauen und Fragen beantworten. Man spricht von E-E-A-T – Experience (Erfahrung), Expertise (Fachwissen), Authoritativeness (Maßgeblichkeit), Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit). Webseiten mit schwachen E-E-A-T haben deutliche schlechtere Chancen auf ein gutes Ranking. Sie entsprechen nämlich den allgemeinen Qualitätsrichtlinien von Google (Search Quality Rater Guidelines) in wesentlichen Punkten nicht, was eine schlechte Bewertung der Website durch die Algorithmen zur Folge hat (Quelle).

AEO und GEO - noch mehr Fachbegriffe?

Während der Recherche für diesen Blog bin ich auf zwei weitere wichtige Begriffe in diesem Zusammenhang gestoßen: AEO (Answer Engine Optimization) und GEO (Generative Engine Optimization).

AEO bedeutet, die Inhalte so aufbereiten, dass sie in Antwortmaschinen wie SGE, Siri, Alexa oder auch Chatbots gut funktionieren. Die Texte sollten klare Antworten liefern (FAQ-Stil) und Informationen strukturiert dargestellt werden, sodass sie präzise und leicht "zitierbar" sind.

GEO geht noch einen Schritt weiter. Hierbei geht es darum, Inhalte so vorzubereiten, dass sie explizit von KI-Systemen aufgenommen werden können. Dazu gehören Dinge wie Schema.org-Markups, AI-spezifische Metadaten oder auch neue Ansätze wie llms.txt-Dateien, mit dem man KI-Crawlern gezielt mitteilen kann, welche Inhalte man zur Verarbeitung freigeben möchte. Webflow bietet bereits eine Möglichkeit, LLM-Dateien auf die eigene Website hochzuladen (Anleitung). Wenn du Unterstützung bei der Erstellung und Einbettung einer LLM-Datei benötigst, helfe ich dir sehr gerne (Kontakt).

Das klingt alles noch sehr technisch, aber die Kernaussage ist und bleibt, dass klassisches SEO nicht mehr ausreichen wird. Wir müssen lernen, auch für Maschinen zu schreiben.

Wie erscheine ich in den KI-Antworten von Google?

Diese Frage interessiert mich persönlich am meisten! Sind es nach wie vor Google Ads, die mich in den KI-Antworten erscheinen lassen?

Google Ads waren früher ein schneller Weg, um Traffic auf die Website zu bekommen. Aber verändert sich dieser Markt mit Einführung von SGE? Google experimentiert bereits damit, Anzeigen direkt in den KI-Antworten anzuzeigen (Quelle). Sie erscheinen also nicht mehr nur klassisch auf der Suchergebnisseite, sondern mitten in den generierten Texten. In der Praxis bedeutet das, dass selbst bei informativen Suchanfragen mitten in der KI-Antwort eine gesponserte Werbung erscheinen kann. Google weitet damit die Monetarisierung auf generative Suchergebnisse aus, Nutzer werden künftig vermehrt als „Antwort“ eingebettete Anzeigen sehen.

In der Praxis werden Unternehmen ihre Budgets auf folgende Bereiche aufteilen müssen:

  1. Sicherstellen, dass die Inhalte von KI-Engines gefunden und zitiert werden können (AEO und GEO)
  2. bezahlte Platzierungen, um innerhalb von KI-Antworten sichtbar zu werden

Was die bezahlte Platzierung angeht, ändert sich für Werbetreibende aber vorerst wenig an der Buchungsweise. Google nutzt (zumindest aktuell) die bestehende Google-Ads-Infrastruktur, um Anzeigen in SGE auszuliefern (Quelle). Es wurde kein separates Kampagnenformat für SGE eingeführt. Laut Google stammen die Anzeigen innerhalb der generativen Suche aus bestehenden Such- und Shopping-Kampagnen. Mit anderen Worten: Unternehmen, die bereits Google Ads schalten, nehmen automatisch an SGE teil, sofern ihre Anzeigen zu einer SGE-Anfrage passen.

Interessant ist allerdings, dass es aktuell noch keine speziellen Targeting-Möglichkeiten für SGE gibt (Quelle). Das bedeutet, Google entscheidet mithilfe seiner Algorithmen, wann und wo eine Anzeige in SGE erscheint, basierend auf Relevanz zu der eingegebenen Suchanfrage und zum Kontext der generierten Antwort. Es können derzeit also weder explizit SGE-Platzierungen gebucht werden, noch deaktiviert werden. Die Ausspielung erfolgt automatisch, sofern die Anzeige zur AI-Übersicht passt.

Mein Fazit? Es wird nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Die Search Generative Experience verändert die Spielregeln für Werbetreibende und Website-Betreiber gleichermaßen.

  • Werbetreibende profitieren von neuen Werbeplätzen innerhalb der KI-Antworten, müssen aber steigende Konkurrenz und Kosten einkalkulieren.
  • Website-Betreiber kämpfen mit weniger organischen Klicks und müssen ihre Inhalte auf E-E-A-T, Struktur und Maschinenlesbarkeit optimieren.

Am Ende heißt das, das in Zukunft die Sichtbarkeit im Web zwar komplexer wird, aber nicht unmöglich ist. Wer die neuen Werkzeuge (AEO, GEO und SEA-Strategien für Werbung) für sich nutzt und Mehrwert mit seinen Inhalten / Produkten / Dienstleistungen etc. bietet, kann auch in der KI-geprägten Suchwelt weiterhin präsent bleiben.

Wenn du neugierig bist, wie gut deine Website für die neue KI-Suche aufgestellt ist, schaue ich mir gerne deine SEO- und SEA-Strategien an und gebe konkrete Empfehlungen.

Conversion-Rate-Optimierung (CRO): Mehr Umsatz ohne Werbebudget

Deine Website bekommt Traffic, aber die Anfragen bleiben aus? Das Problem ist oft nicht die Reichweite, sondern die Conversion-Rate. Erfahre, wie du durch gezielte Optimierung mehr aus deinem bestehenden Traffic holst, ohne dein Werbebudget zu erhöhen. Von häufigen Fehlern über datengetriebene Analysen bis hin zu psychologischen Triggern: Dieser Blogbeitrag zeigt dir praxisnah, wie du versteckte Potenziale hebst und deine Besucher zu Kunden machst.

Die 7 wichtigsten Faktoren für eine Website, die Vertrauen aufbaut

73 % der Konsumenten geben an, dass Vertrauen in die Marke kaufentscheidend ist. Deine Website ist meist der erste Berührungspunkt mit potenziellen Kunden und entscheidet in Sekundenschnelle darüber, ob Vertrauen entsteht oder nicht. Ohne Website Vertrauen kein Umsatz. In diesem Artikel zeige ich dir 7 bewährte Faktoren, mit denen du auf deiner Website Vertrauen aufbaust, Glaubwürdigkeit schaffst und aus Besuchern zahlende Kunden machst.

Warum Websites keine Einmalprojekte mehr sein dürfen!

Viele Websites scheitern nicht am Design, sondern daran, dass sie nach dem Launch stehen bleiben. Erfolgreiche Seiten werden kontinuierlich gepflegt, optimiert und wachsen so mit deinem Business.